Sylt, das schöne Refugium

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Es gibt Orte und Gegenden, die werden im Laufe der Jahre zu Freunden, zu guten Begleitern der schönsten Zeit, die man gemeinhin auch Urlaub nennt. Zuerst zieht einen die landschaftliche Schönheit in ihren Bann und dann kommt man wieder und wieder und verliebt sich. Ein Gefühl, das den Fans und Freunden dieser Insel sicherlich sehr vertraut ist
 
Auf Sylt, der Insel der vielen Events und Hot Spots, gibt es neben grandioser Natur und anstürmender Nordseebrandung, neben aufregendem Nachtleben und dem vorherrschenden Lebensgefühl einer auszulebenden heiteren Unbeschwertheit noch ein anderes Idyll zum Kennen und Lieben lernen. Im ruhigen Paradiesgarten der Ostseite, zum Bodden, zum Wattenmeer hin, auf der nördlichen Seite des Hindenburgdammes gelegen, finden sich für die Liebhaber solcher Orte einige vertraute Namen wie Archsum, das kleinste Inseldorf oder Keitum, das bekannte grüne Herz der Insel und ehemaliger Alterssitz der Sylter Kapitäne und natürlich auch Morsum, die Hochburg des Sylter Traditionssportes Ringreiten und bekannt für seine Heidevegetation und das Morsum-Kliff, das in Europa wegen seines geologischen Aufbaues als einmalig gilt. Das Kliff mit einer Länge von 1800 Metern und einer Höhe bis zu 21 Metern wurde schon im Jahre 1923 als eines der ersten Gebiete auf Sylt unter Naturschutz gestellt. Auch Tinnum, das etwas südlicher liegt, besitzt eine - wenn auch nicht geologische, so doch historische - Sehenswürdigkeit. Dort steht eine aus vorchristlicher Zeit stammende kreisförmige Burganlage, die Tinnumburg, mit einem Durchmesser von beachtlichen 120 Metern und einer Wallhöhe von acht Metern. Ein beeindruckendes Bauwerk, das frei zugänglich ist und einen Ausflug lohnt!
 
Der älteste Dachstuhl Norddeutschlands
 
Leicht erliegt man der Faszination dieser friedlich-verträumten Dörfer mit ihren pittoresken Besonderheiten und es war uns deswegen bei unserem Besuch auf der Insel eine besondere Freude, auch hier Station zu machen und dabei in Keitum, dem historischen Hauptort - und wie man es manchmal hört, auch schönsten Dorf der Insel - durch die hübschen kleinen Strassen zu spazieren, dabei allerhand Werkstätten und Ateliers anzuschauen und der ältesten Inselkirche eine interessierte Visite abzustatten. St.Severin ist eine traditionsreiche Seefahrerkirche (der Legende nach soll schon der Dänenkönig Knut der Große (etwa 995-1035) Geld und Steine zum Bau einer Kirche in Keitum gestiftet haben) mit einer ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1240. Der Kirchturm stammt aus der Mitte des 15.Jahrhunderts und diente als Landmarke für Seefahrer. Viele historische und architektonisch interessante Details gibt es zu entdecken, den spätgotischen Schnitzaltar, die Kanzel der Frührenaissance oder den ältesten Dachstuhl Norddeutschlands aus dem Jahre 1216. Die Kirche ist täglich zwischen 9:00 und 18:00 geöffnet, Führungen werden angeboten.
 
 
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Zwar ist das bekannte Traditionscafe Nielsen geschlossen, so dass wir auf unser inzwischen ganz lieb gewonnenes Zitronenomelett verzichten mussten (schade, schade!). Besucht haben wir im grünen Keitum auch die Galerie Kamp und das hat in der Hauptsache zwei Gründe, die uns, abgesehen von den kurzen Winterpausen der Schließung  des Hauses, permanent verleiten, begeistern für einen künstlerischen Ausflug und den in einer friesisch angehauchten Eleganz eingebetteten intellektuellen Grenzverkehr mit der ausgestellten Kunst von jungen und etablierten Malern, Fotografen und Bildhauern. Denn erstens gibt es hier, von einer fixen Periode für die Werke des bekannten Sylter Fotografen Hans Jessel abgesehen, immer wieder wechselnde Ausstellungen, die man auf sich wirken lässt, die unvermutet neue Assoziationen und Eindrücke verschaffen können und dazu, und das ist ebenfalls ein wunderbarer Anlass, hier im Galeriecafe Platz zu nehmen zu wollen, wird von der liebenswürdigen Ursylterin Frau Kamp senior ein formidabler Käsekuchen gebacken und serviert, der sich als sensuelle Ergänzung ganz vortrefflich verkosten lässt.
 
Kunst in friesisch angehauchter Eleganz
 
Im architektonischen und touristischen Kontext eines historisch gewachsenen Friesendorfes wird hier ein besonderes Erlebnis möglich: eine spannende Wechselbeziehung zwischen authentischer Naturlandschaft und ausgestellter Kunst, zwischen der warmen Geborgenheit bei Tee, Kandis, Kuchen und der kontemplativen Auseinandersetzung mit einem künstlerischen Gegenüber und seiner Komposition, Bildsprache, Ästhetik. Das Konzept der Offenheit, der unkompliziert mögliche Teilhabe der Gäste, die Zeit und Lust für eine optisch beginnende und sich aus der Möglichkeit verschiedener Blickwinkel sinnlich verdichtende Rezeption zu schenken vermag, findet seine Entsprechung im Einrichtungstil und der Atmosphäre des Cafés. Behaglich, in einer stilvollen Variante friesisch gemütlich, wirkt es angenehm schwerelos und ist in der Art eines nordisch inspirierten Kultursalons eine - wie wir finden - gelungene Alternative zu dem Modell der konventionellen Galerie. www.sylt.de

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